Jetzt sind es die Buchstaben,
die József Molnár ihren Dienst erweisen.
Sie dienen ihm, wie er es tat
und sie geben ihm, was auch er ihnen gab.
© M|Miller

Der ungarische Stempelschneider und Buchstabengießer Nicolas Kis wurde 1650 in Misztótfalu geboren und starb 1702 in Klausenburg. Mehr als zwei Jahrhunderte lagen zwischen seiner Schaffens­zeit und der von József Molnár. Es waren Buchstaben und die Arbeit mit ihnen, die im Wirken beider Männer ihre besondere Bedeutung fanden. Eine Bedeutung über Zeit, deren Wandel und Grenzen hinweg.

József Molnár ist es zu verdanken, dass heute ein Museum in Misztótfalu und eine Stiftung das Werk dieses genialen Schriftkünstlers und Typografen würdigen und ihn als »großen« Mann ehren.

Den Grundstein für das Museum legte ein Pfarrer, der über Jahrzehnte in Misztótfalu tätig war. Er erwarb die von Kis Miklós herausgegebene »Goldene Bibel« und musste den Kaufpreis aus seinem kümmer­lichen Gehalt jahrelang abstottern. Die heutige Sammlung wurde von József Molnár erworben und als Stiftung dem Museum übergeben, dessen Restaurierung, Einrichtung und Erhalt er ebenfalls großzügig unterstützte. Nach mehrjähriger Arbeit fertig gestellt, wurde das Museum am 8. September 1991 von Bischof László Tőkés im Beisein des Bischofs von Sathmar, des rumänisch-orthodoxen Ortspfarrers, zahlreichen Schriftstellern, Künstlern und Druckern eingeweiht und der Öffentlichkeit übergeben.

Nach jahrelanger Forschungsarbeit in Archiven und Büchereien veröffentliche József Molnár eine Biografie über »Misztótfalusi Kis Miklós«. Das umfangreiche Werk wurde im Jahr 2000 auf der Budapester Buchwoche vorgestellt. Das Andenken an József Molnár ist verbunden mit einem Gedenken an Kis Miklós und seinen hinterlassenen Zeichen – den Buchstaben.